Labor für antivirale Immunität

Das Labor für antivirale Immunität hat sich zum Ziel gesetzt, hochdynamische Wirt-Pathogen Interaktionen besser zu entschlüsseln, um mit dem gewonnenen Wissen die Therapie und Prävention von Infektionserkrankungen verbessern zu können. Hierbei konzentriert sich das Labor aktuell vor allem auf die Antikörperantwort von infizierten Patienten oder geimpften Personen und die hierdurch ausgelösten Fluchtmutationen in Viren. Gefördert wird das Labor unter anderem durch das Emmy Noether-Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).

Priv.-Doz. Dr. Dr.--Schommers-Philipp
Priv.-Doz. Dr. Dr. Philipp Schommers

Leiter Labor für antivirale Immunität
Laboratory of Antiviral Immunity

ZMMK (Gebäude 66), Raum 2.019, Robert-Koch-Str. 21, 50931 Köln

Schwerpunkt: Klinische Infektiologie, HIV, Immunologie

fax icon+49 221 478-1427272

Von 2007 bis 2013 studierte Priv.-Doz. Dr. Dr. Philipp Schommers Medizin in Köln mit Studienaufenthalten in San Francisco und Sydney. Im Jahr 2013 begann er seine klinische Ausbildung mit dem Schwerpunkt Infektiologie in der Klinik I für Innere Medizin der Uniklinik Köln unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Hallek. Schon früh in seiner Karriere beschäftigte sich Dr. Schommers mit HIV-assoziierten Lymphomen, worüber er 2015 promovierte. Nach einem Forschungsaufenthalt am renommierten Leibniz-Institut für Virologie in Hamburg arbeitete Dr. Schommers am Institut für Virologie der Uniklinik Köln in der Arbeitsgruppe von Prof. Florian Klein. Seine dortigen Arbeiten zu HIV-Antikörpern führten zu seiner zweiten Promotion und mehreren Patentanmeldungen. Seit 2021 ist Dr. Schommers Facharzt für Innere Medizin. Seit 2022 leitet Dr. Schommers das Labor für Antivirale Immunität, das unter anderem durch das Emmy Noether-Programm der DFG gefördert wird. Im selben Jahr erhielt er die Venia Legendi für das Fach Innere Medizin. Im Jahr 2024 wurde er zum Oberarzt der Klinik I für Innere Medizin ernannt.

Für seine Arbeiten wurde Dr. Schommers bereits mehrfach von verschiedenen Fachgesellschaften und Firmen ausgezeichnet. So erhielt er Preise oder Stipendien der Körber-Stiftung, der Deutschen AIDS-Gesellschaft (DAIG), der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie (DGI), des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF), der Paul-Ehrlich-Gesellschaft (PEG), des Industrie-Clubs Düsseldorf, der Novartis-Stiftung für therapeutische Forschung sowie der Firma Gilead Sciences.

Klinische Schwerpunkte

  • Leitung infektiologische Bettenstation 15.1A
  • HIV und assoziierte Erkrankungen
  • Tuberkulose
  • Tropen- und Reisemedizin
  • Impfungen bei Immunsupprimierten
  • Infektionen bei Immunsupprimierten

Forschungsschwerpunkte

  • Besseres Verständnis der Interaktion zwischen Virus und dem Immunsystem
  • Schnelleres Entdecken von viralen Fluchtmutationen
  • Entwicklung neuer Strategien zur Verhinderung viraler Fluchtmutationen
  • Klinische Entwicklung antiinfektiver Antikörper

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Forschungsschwerpunkte

  • Besseres Verständnis der Interaktion zwischen Virus und dem Immunsystem
  • Schnelleres Entdecken von viralen Fluchtmutationen
  • Entwicklung neuer Strategien zur Verhinderung viraler Fluchtmutationen

Wissenschaftliche Projekte

Virale Fluchtmutationen erkennen und bekämpfen

Nach einer Infektion mit Viren oder Bakterien kommt es zur Interaktion zwischen dem infizierenden Pathogen und dem menschlichen Immunsystem. Dies hat letztlich einen großen Einfluss auf beide Organismen, da das menschliche Immunsystem seine Immunantwort anpasst, um den Erreger besser erkennen und bekämpfen zu können. In der Folge entwickeln Pathogene, wie z.B. Viren, sogenannte „Fluchtmutationen“, welche dazu führen, dass das Immunsystem das Virus nicht mehr effektiv bekämpfen kann. Wenn diese Fluchtmutationen gleichzeitig nicht die Fähigkeit des Virus einschränken sich zu vermehren, wird diese Virusvariante sich letztlich durchsetzen und somit das Immunsystem dazu zwingen seine Immunantwort erneut anzupassen. Viren mit einer hohen Mutationsrate, wie z.B. HIV können so innerhalb eines einzigen Patienten viele tausende Fluchtmutationen und somit neue Varianten bilden. Diese hohe Variabilität des Virus macht daher eine zielgerichtete Antikörpertherapie deutlich komplizierter und ist auch einer der Gründe, wieso trotz jahrzehntelanger Bemühungen noch kein effektiver Impfstoff gegen HIV verfügbar ist. Können solche Fluchtmutationen besser erkannt und vorhergesagt werden, sind zukünftig deutlich effektivere antivirale Therapien und Impfungen möglich.

Unser Ziel

Das Labor für antivirale Immunität entwickelt Methoden, die es erlauben, Patienten schnell auf HIV-Antikörperresistenzen (HIVAR) hin zu untersuchen. Das Screenen von großen Kohorten HIV-infizierter Patienten auf solche HIVAR wird uns helfen, den Mechanismus hinter solchen Resistenzen zu verstehen und diese vorhersagen zu können. Das Ziel ist es, Antikörperresistenzen in Patienten verlässlich und rasch vorhersagen zu können. Hierdurch können in Zukunft HIV-Antikörpertherapien gezielter gegeben werden und es kann besser vorhergesagt werden, welche Antikörper durch eine Impfung hervorgerufen werden sollten, um einen effektiven Schutz vor HIV-Infektionen zu bieten.

Team

Marten Dahlhaus
Nikolai Grahn
Annalena Labeit
Stanley Odidika
Nicole Riet
Carmen Arentowicz