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05.05.2017 Krebsforschung

Millionenförderung für Forschung zu seltenen T-Zell Neoplasien

Zweite Förderperiode für multizentrische FOR 1961 bewilligt

v.l. Prof. Dr. Hinrich Abken, Dr. Marco Herling, Foto l. Uniklinik Köln, Foto r. Ellen Bornkessel, Portraitfotografie für Unternehmen
v.l. Prof. Dr. Hinrich Abken, Dr. Marco Herling, Foto l. Uniklinik Köln, Foto r. Ellen Bornkessel, Portraitfotografie für Unternehmen

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat die zweite Förderperiode der Forschergruppe (FOR) 1961 mit dem Thema “Mature T-cell Lymphomas - mechanisms of perturbed clonal T-cell homeostasis” mit einem Gesamtvolumen von circa zwei Millionen Euro und einer Laufzeit von weiteren drei Jahren bewilligt. Davon fließen über 350.000 Euro nach Köln an die Forscherteams um Dr. Marco Herling und Prof. Dr. Hinrich Abken.

Die Entstehung der seltenen und zumeist nicht heilbaren T-Zell Lymphome untersucht eine auf diesem Gebiet einzigartige multizentrische Forschergruppe mit dem Namen „CONTROL-T: Consortium for TCR-mediated Regulation and Oncogenesis in Lymphomas of T-cells“. Ein wesentliches strategisches Konzept dieses Verbundes ist die enge Verzahnung von Aspekten der Tumorgenetik und onkogener Signalmodulation mit Expertisen in physiologischer regulativer T-Zell Homöostase sowie in mathematischer Modellierung und Computersimulationen. Begeistert von diesen inhaltlichen und strukturellen Alleinstellungsmerkmalen äußerte sich die DFG wie folgt „...eine überzeugende und logische Fortsetzung der erfolgreichen ersten Förderperiode mit Ergebnissen von hoher Relevanz für Verständnis und klinische Anwendung ...“.

Die Doppelspitze des Kölner Projektes ist ein erfolgreicher Synergismus aus Lymphombiologie (AG Herling) und den Instrumenten der angewandten T-Zell Immunologie (AG Abken) am Modell der T-Zell Prolymphozytenleukämie (T-PLL). Die T-PLL ist eine seltene und wenig verstandene Form von Blutkrebs. Sie spricht auf die üblichen Therapien kaum an und führt in der Regel innerhalb von zwei bis drei Jahren zum Tod. Zur Aufklärung der Rolle des T-Zell Rezeptors (TZR) in der Entwicklung dieser Erkrankung verwenden die Kölner Wissenschaftler ein innovatives  Instrument, und zwar CARs, die ursprünglich zur therapeutischen Tumorerkennung angefertigt wurden und jetzt in ihren funktionellen Einheiten modulierbare Surrogate für den postulierten Hauptwachstumsfaktor der T-PLL, den TZR, darstellen. Dadurch kann erstmalig die phasen- und molekül-abhängige Kooperativität des TZR mit zentralen genetischen Veränderungen der T-PLL untersucht werden.

Die Forschung der beiden Kölner Gruppen, angesiedelt an der Medizinischen Klinik I, bindet sich auch ideal in deren lokales assoziatives Netzwerk als geförderte ZMMK und CECAD Labore ein und stärken diese vor-Ort Strukturen. Zudem stellen auch die klinisch-wissenschaftlichen Aktivitäten von Dr. Herling zur T-PLL einen international sichtbaren Fokus der Deutschen CLL Studiengruppe mit Sitz in Köln dar. Prof. Abken, einer der Pioniere der CAR Forschung und international führend auf diesem Gebiet, verbindet die therapeutische Forschung mit Fragen der Krankheitsentstehung.

Die Aktivitäten von CONTROL-T möchten sich zu Ende der Förderung an struktureller Nachhaltigkeit sowie wesentlichen Fortschritten im Verständnis der inter- und intrazellulären Mechanismen der T-Lymphomagenese messen lassen. Für das Kölner Team beinhaltet dies auch, in den kommenden Jahren den Grundstein für dringend nötige effiziente und zielgerichtete Therapien für T-PLL-Patienten gelegt zu haben.

Weitere Informationen zur FOR-1961

Weitere Information zu den beteiligten Laboren:

Labor für lymphozytäres Signaling und Onkoproteom

Labor für Tumorgenetik und Immunologie