Bei der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO) vom 24. bis 27. Oktober 2025 in Köln sind gleich zwei Forschende der Uniklinik Köln geehrt worden. Dr. Alinda Reimer vom Zentrum für Palliativmedizin erhielt den erstmals vergebenen Irene-Boll-Preis. Priv.-Doz. Dr. Dr. Othman Al-Sawaf aus der Klinik I für Innere Medizin wurde mit dem renommierten Artur-Pappenheim-Preis ausgezeichnet. Beide Preise würdigen herausragende wissenschaftliche Leistungen im Bereich der Hämatologie und Onkologie.
Irene-Boll-Preis für Dr. Alinda Reimer
Dr. Reimer wurde für ihre Arbeit im von der Deutschen José Carreras Leukämie-Stiftung geförderten Forschungsprojekt AlloPaS ausgezeichnet. Das gemeinsame Projekt des Zentrums für Palliativmedizin und der Klinik I für Innere Medizin untersucht, wie Patienten, Angehörige und Behandlungsteams die existenzielle Bedrohung einer allogenen Stammzelltransplantation erleben – und wie Kommunikation und Begleitung in dieser sensiblen Situation verbessert werden können. Auf Grundlage der Ergebnisse wurde ein innovatives Schulungskonzept für hämatologische Teams entwickelt, das nun bundesweit implementiert wird.Der Preis erinnert an die Berliner Ärztin und Forscherin Prof. Dr. Irene Boll, eine Pionierin der Hämatologie und Verfechterin einer patientenzentrierten, interdisziplinären Medizin.
Artur-Pappenheim-Preis für Priv.-Doz. Dr. Dr. Othman Al-Sawaf
Dr. Al-Sawaf, Oberarzt und Arbeitsgruppenleiter in der Klinik I für Innere Medizin, erhielt den Artur-Pappenheim-Preis für seine wegweisenden Forschungsarbeiten zur chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) und zur Richter-Transformation, einer seltenen aggressiven Verlaufsform der Erkrankung.Als Mitglied der Deutschen CLL Studiengruppe hat Dr. Al-Sawaf maßgeblich zur Etablierung moderner, chemotherapiefreier Therapiekonzepte beigetragen. Die ausgezeichneten Arbeiten wurden in internationalen Fachjournalen wie Nature Medicine, Lancet Oncology und Journal of Clinical Oncology veröffentlicht und haben Eingang in internationale Leitlinien gefunden. Der Artur-Pappenheim-Preis ist mit 7.500 Euro dotiert und gehört zu den wichtigsten wissenschaftlichen Auszeichnungen in der Hämatologie. Namensgeber ist der deutsche Hämatologe Artur Pappenheim (1870-1916), ein Pionier der Blut- und Knochenmarkforschung.
