Arbeitsgruppe für evidenzbasierte Medizin

Die evidenzbasierte Medizin zielt darauf ab, die besten verfügbaren (Studien-)Erkenntnisse mit klinischem Fachwissen und individueller Entscheidungsfindung zu kombinieren, um die Versorgung von Menschen zu verbessern.

Prof. Dr.--Skoetz-Nicole
Prof. Dr. Nicole Skoetz

Arbeitsgruppenleitung

Co-ordinating editor Cochrane Haematology
Leitung Evidence-based Medicine

Adresse

Besuchsadresse: Weißhausstr. 28, 50939 Köln
Postadresse: Kerpener Str. 62, 50937 Köln

Systematische Übersichtsarbeiten und Meta-Analysen

Zu den innovativen Reviewmethoden, die in der Gruppe angewendet werden, gehören unter anderem:

  • Systematische Reviews mit Netzwerk-Meta-Analysen (z.B.“Physical exercise for people with Parkinson’s disease: a systematic review and network meta-analysis”)
  • Systematische Reviews zu prognostischen Faktoren und Modellen (z.B. “Interim PET-results for prognosis in adults with Hodgkin lymphoma: a systematic review and meta-analysis of prognostic factor studies”)
  • Living Systematic Reviews (z.B. “Convalescent plasma or hyperimmune immunoglobulin for people with COVID-19: a living systematic review”)
  • Qualitative systematische Reviews (z.B. “Gender differences in health literacy of migrants: a synthesis of qualitative evidence”)
  • Systematische Reviews basierend auf nicht-randomisierten Studien (z.B. “Chimeric antigen receptor (CAR) T-cell therapy for people with relapsed or refractory diffuse large B-cell lymphoma”)
  • Scoping Reviews mit Evidence Map (z.B. “Immunity after COVID-19 vaccination in people with higher risk of compromised immune status: a scoping review”)
Klinische Leitlinien

Bei der Erstellung von klinischen Leitlinien nach dem Regelwerk der AWMF nutzen die Mitglieder der Arbeitsgruppe den Grading of Recommendations Assessment, Development and Evaluation (GRADE) Ansatz. Sie haben Expertise im Einsatz etablierter und innovativer Instrumente zur Aufbereitung, Bewertung und Kommunikation von Evidenz, so zum Beispiel:

  • Summary-of-Findings Tabellen und Evidenzprofile in allen Formaten 
  • Das Evidence-to-Decision Framework
  • Verwendung des GRADEpro Guideline Development Tool (GDT) und der MAGICapp.

Ausführend und koordinierend trägt die Arbeitsgruppe unter anderem zu den folgenden Leitlinien bei:

  • Hodgkin Lymphom (Deutsche Krebshilfe (DKH))
  • Chronisch lymphatische Leukämie (DKH)
  • Diffus großzelliges B-Zell-Lymphom (DKH)

Für die folgenden Leitlinien erfolgt die methodische Begleitung und evidenzbasierte Aufbereitung durch die Arbeitsgruppe:

  • CPAP bei obstruktiver Schlafapnoe (European Respiratory Society (ERS))
  • Schilddrüsenkarzinom (DKH)
  • Stationäre und ambulante COVID-19 Leitlinie (Nationales Forschungsnetzwerk der Universitätsmedizin (NUM), Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF))
  • Vulvakarzinom (DKH)
  • Onkologische Bewegungstherapie (DKH)
  • Mammakarzinom/Brustrekonstruktion (DKH)
  • Lungentransplantation (Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP))
  • Querschnittlähmung (Gemeinsamer Bundesausschuss (G-BA))
  • Patient reported outcomes (European Hematology Association (EHA))
  • Kardiotoxizität onkologischer Präparate (European Hematology Association)
Weitere Projekte im Zusammenhang mit COVID-19

Neben der Erstellung von systematischen Übersichtsarbeiten und Leitlinien ist die Arbeitsgruppe an weiteren Projekten im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie beteiligt, beispielsweise an der Entwicklung von Konzepten und Infrastruktur zur Vorbereitung auf zukünftige Pandemien (NUM, BMBF).

Methodenforschung

Schwerpunkte von Prof. Dr. Skoetz und ihrem Team in der Methodenforschung sind, unter anderem:

  • Überlebenszeitendpunkte (sogenannte “Time-to-event“ outcomes) (Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG))
  • Weiterentwicklung prognostischer systematischer Reviews
  • Weiterentwicklung des Living Evidence Ansatzes
Kooperationen

Sowohl in ihrer klinischen als auch methodischen Tätigkeit arbeiten die Mitglieder der Arbeitsgruppe eng mit weiteren, nationalen und internationalen Organisationen zusammen, wie zum Beispiel:

  • World Health Organization (WHO)
  • Cochrane
  • Grading of Recommendations Assessment, Development and Evaluation (GRADE)
  • Living Evidence Network
Patientenpartizipation

Damit auch die Perspektive von Menschen, die selbst von dem zu untersuchenden Gesundheitsthema betroffen sind, in der Forschung Berücksichtigung findet, bindet die Arbeitsgruppe regelmäßig Patientenorganisationen ein, beispielsweise im Rahmen der folgenden Arbeitsschritte:

  • Fokussierung der Forschungsfrage (z.B. im Rahmen von speziellen Patientenworkshops)
  • Priorisierung von patientenrelevanten Endpunkten 
  • Dissemination der Forschungsergebnisse in die Öffentlichkeit

Diese und weitere Arbeitsschritte kommen beispielsweise in den folgenden Projekten zum Einsatz:

  • Erstellung von systematischen Reviews
  • Erstellung von S3-Leitlinien
  • Erstellung von Patientenleitlinien
  • Forschung zu den Bedarfen von Betroffenen und der Berücksichtigung von Diversitätsaspekten (z.B. Bedürfnisse von Menschen mit Migrationshintergrund)

Unsere Schwerpunkte

Der Schwerpunkt der Arbeitsgruppe Evidenzbasierte Medizin liegt auf der Bewertung von Verfahren zur Prävention, Diagnose und Therapie, sowohl zu klinischen als auch bevölkerungsmedizinischen Fragestellungen, aber auch in der Weiterentwicklung der Methodik (z.B. Netzwerk-Meta-Analysen, Überlebenszeitanalysen, prognostische Faktoren, prognostische Modelle).

Als Teil der Editorial Base von Cochrane Haematology, einer von mehr als 50 Reviewgruppen des internationalen non-profit Cochrane Netzwerks, ist die Arbeitsgruppe in die Erstellung und Aktualisierung, sowie die redaktionelle Betreuung und Verbreitung besonders hochwertiger systematischer Reviews, sogenannte “Cochrane Reviews“, involviert.

Ein weiteres Fachgebiet der Arbeitsgruppe ist die Erstellung und Koordination von klinischen Leitlinien. Die Gruppe ist insbesondere auf Leitlinien spezialisiert, die sowohl auf der besten verfügbaren Evidenz als auch unter Einbindung klinischer Expertise erstellt werden und so dem höchsten Evidenzlevel entsprechen (dt.: “S3-Leitlinien“). Gemeinsam mit nationalen und internationalen Fachgesellschaften koordiniert die Arbeitsgruppe eine Vielzahl solcher Projekte oder leistet die entsprechende methodische Betreuung.

Zudem tragen die Mitglieder der Arbeitsgruppe im Rahmen von internationalen Kooperationen und Netzwerken maßgeblich zur Fortentwickelung von Methoden der evidenzbasierten Medizin bei.

Das Team

Stellvertretende Arbeitsgruppenleitung
Moritz Ernst
Nina Kreuzberger

Managing Editor Cochrane Haematology
Caroline Hirsch
Claire Iannizzi

Informationsspezialistin
Ina Monsef 

Wissenschaftliche Mitarbeitende
Ana-Mihaela Bora
Nora Cryns
Mario Csenar
Moritz Ernst
Marius Goldkuhle
Caroline Hirsch
Claire Iannizzi
Nina Kreuzberger
Sarah Messer 
Annika Oeser
Carina Wagner

Studentische Hilfskräfte
Konstantinos Angoumis
Mandy Baumann
Christoph Beimborn
Merit Feldmann
Alessandra Huth
Nadia Kohls
Yun Soo Park
Jonas-Johannes Richter
Julia Schroer
Andreas Wender
Karina Worbes

Promovierende
Ana-Mihaela Bora
Moritz Ernst
Marius Goldkuhle
Caroline Hirsch
Claire Iannizzi
Nina Kreuzberger
Annika Oeser
Carina Wagner