Labor für Mikromilieu und Therapie Maligner Lymphome

Das sogenannte Tumormikromilieu stellt das umgebende Gewebe von Krebszellen dar und bietet bösartig entarteten Tumorzellen eine komplexe Umgebung mit vielfältigen funktionellen Beziehungen und Wechselwirkungen. Neben den malignen Tumorzellen sind hier infiltrierende Zellen des Immunsystems von großer Bedeutung. Vor allem Fresszellen, sogenannte Makrophagen, können hier eine das Tumorwachstum fördernde Rolle einnehmen. Durch synergistische Kombinationstherapie im Tumormikromilieu ist es jedoch möglich, Makrophagen zu Tumor-abtragenden Effektorzellen zu re-programmieren (Pallasch et al. CELL 2014). Unsere Arbeitsgruppe befasst sich mit den Mechanismen der Therapieresistenzentstehung die durch das Tumormikromilieu bedingt werden. Hierbei spielen die Mechanismen der Freisetzung von entzündlichen Botenstoffen und die Funktion der Makrophagen im Tumorgewebe nach Chemotherapien eine zentrale Rolle. Diese werden zur Entwicklung neuer synergistischer Therapiekombinationen in Zellkultur- und Mausmodellen weiterentwickelt um die Anwendung in klinischen Studien zu ermöglichen. 

Univ.-Prof. Dr.--Pallasch-Christian
Univ.-Prof. Dr. Christian Pallasch

Leiter Labor für Mikromilieu und Therapie Maligner Lymphome

Translational Research for Infectious Diseases and Oncology (TRIO), Gebäude 66, Robert-Koch-Straße 21, 50931 Köln

fax icon+49 221 478-84115

Kurzbiographie

Dr. Christian Philipp Pallasch studierte von 1996-2003 an der Universität des Saarlandes und der Universität Oslo. Das Praktische Jahr 2003/2004 absolvierte an der Universität zu Köln. Er wurde 1998 in die Begabtenförderung des Evangelischen Studienwerkes Villigst e.V. aufgenommen.

Im Rahmen des von der DFG geförderten Graduiertenkollegs „Zelluläre Regulation und Wachstum“ arbeitete er am Institut für Humangenetik in Homburg/Saar unter der Leitung von Prof. Dr. Eckart Meese und beschäftigte sich mit tumorimmunologischen Fragestellungen mittels SEREX-definierten Autoantigen. Seine Arbeiten zur Promotion zum Dr. med. im Jahr 2004 beschrieben das immunogene Epitop und die prognostische Relevanz von GLEA2 und PHF3-spezifischen Antikörpern bei Glioblastoma multiforme.

Seine klinische Ausbildung begann Dr. Pallasch 2004 in der Klinik I für Innere Medizin an der Uniklinik Köln unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Hallek.

Dort setzte er in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Clemens Wendtner seine wissenschaftliche Arbeit zum Thema Biologie der Chronischen Lymphatischen Leukämie fort und konnte, vor allem mit Microarray-basierten Untersuchungen zum Lipidmetabolismus, der Apoptoseresistenz und der miRNA-Regulation, zahlreiche Publikationen u.a. in Blood und Leukemia veröffentlichen. 2009 setzte er seine wissenschaftliche Ausbildung mit Unterstützung eines DFG-Postdoktorandenstipendiums am Massachusetts Institute of Technology (MIT) fort. Hier beschäftigte er sich im Labor von Prof. Michael Hemann am David. H. Koch Institute for Integrative Cancer Research mit Tumormikromilieu-vermittelter Resistenz. Mittels eines in Kooperation mit dem Labor von Prof. J. Chen entwickelten humanisierten Mausmodells des „Double-Hit-Lymphoms“ fokussierter er sich auf die Untersuchung der Mechanismen therapeutischer Antikörper. Im Rahmen dieser Arbeiten konnte er funktionell therapierefraktäre Nischen identifizieren und die durch Makrophagen vermittelten synergistischen Mechanismen der Chemoimmunotherapie aufklären (Pallasch et al. CELL 2014).

Seit 2012 setzte Dr. Pallasch diese Arbeiten an der Uniklinik Köln fort. Hier beschäftigt er sich mit der funktionellen Rolle der Makrophagen im Tumormikromilieu von B-Zelllymphomen, vor allem im Kontext der  CLL. Außerdem beschäftigt sich seine Arbeitsgruppe mit der Biologie der aggressiven Transformation von Lymphomen. Seit 2015 wird seine Arbeitsgruppe im Rahmen des Nachwuchsgruppenförderungsprogrammes des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.

Dr. Pallasch ist aktives Mitglied der European Hematogy Association (EHA) und der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (DGHO).

Forschungsschwerpunkte

  •     Rolle von Tumor-assoziierte Makrophagen in der Tumortherapie
  •     Funktionelle Rolle der DNA-damage response für die Polarisierung und Funktion von Makrophagen
  •     Synergistische Mechanismen in der Kombinationstherapie von B-Zell Lymphomen
  •     Pathogenese der CLL und aggressiver B-Zelllymphome

Klinische Schwerpunkte

  • Chronische Lymphatische Leukämie, B-Zelllymphome, Uro-onkologie

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Kooperationen
  • Priv.-Doz. Dr. T. Wunderlich, Max-Planck-Institut für Stoffwechselforschung, Köln
  • Prof. Dr. B. Schuhmacher, CECAD, Köln
  • Dr. N. Hoevelmeyer, Universitätsmedizin Mainz
  • Prof. Michael Hemann, MIT, Cambridge, USA
  • Dr. Heiko Bruns, Universitätsklinikum Erlangen
Fördermittel
  • Nachwuchsgruppenförderung des Landes NRW
  • DFG: KFO286
  • ZMMK CAP
  • E.I. Stiftung - Exzellenz Initiieren, Kölner Krebsstiftung
  • GIlead Sciences
  • Sanofi-Genzyme
Pressemitteilungen

Das Team

Administrative Assistenz

Lisa Breitenbach

Postdocs

Dr. Stuart Blakemore

Ärztliche Mitarbeiter

Anna Beielstein

Doktoranden

Lukas Albert
Feline Ockenga
Jing Zhang

MTLA

Reinhild Brinker
Michael Michalik